Ein Bericht vom Delmenhorster Kreisblatt vom 25.5.24
SV Atlas Delmenhorst verliert Finale in Hildesheim hochverdient
Von Jan von Holt und Daniel Niebuhr
Der Traum von der zweiten DFB-Pokal-Teilnahme in Folge ist für den SV Atlas Delmenhorst geplatzt. Beim VfV Hildesheim gab es im Finale des Landespokals eine verdiente Pleite.
Der SV Atlas hat den erneuten Sprung in den DFB-Pokal am Samstag deutlich verpasst. Im Endspiel des Niedersachsenpokals der Amateure verloren die Delmenhorster vor 3690 Zuschauern beim VfV Hildesheim mit 0:2 (0:1). Im Duell der beiden Fußball-Oberligisten, die sich erst am Montag am letzten Spieltag begegnet waren, waren die Gäste klar unterlegen; der dritte Hildesheimer Landespokalsieg nach 1956 und 1976 war völlig verdient. „Der Gegner hat mehr investiert“, sagte SVA-Coach Dominik Schmidt. „Uns fehlte die letzte Entschlossenheit. Warum das so war, muss sich jeder selbst fragen.“
Die Delmenhorster hatten im Vergleich zum 0:3 im Punktspielduell zwar sechs Spieler ausgetauscht, traten aber ähnlich gehemmt auf. Nach einer starken Rückrunde mit 13 Siegen ging ihnen offensichtlich endgültig die Luft aus. Die Hildesheimer hätten zur Halbzeit schon höher führen können, brauchten für ihr erstes Tor aber Delmenhorster Hilfe. Kerem Sari traf den Ball bei einem Rückpass zu Keeper Damian Schobert in der achten Minute nicht richtig, Can Gökdemir ging dazwischen, umkurvte den Atlas-Torwart, schob ein – und sorgte für eine erste Geräuschexplosion im Friedrich-Ebert-Stadion. Der Pausenstand war sogar noch das Beste an der ersten Hälfte aus Delmenhorster Sicht, der VfV war spielerisch und auch emotional wesentlich besser im Spiel.
Die Delmenhorster Fans erinnerten zu Beginn der zweiten Hälfte mit einem „Danke, Basti“-Banner daran, dass es das letzte Spiel für Atlas-Gründervater Bastian Fuhrken als Sportlicher Leiter war, doch die Mannschaft fand weiter keinen Zugang zu diesem Endspiel, das im Rahmen des Finaltags der Amateure Teil einer Live-Konferenz in der ARD war. Fred Mensah erhöhte nach starker Vorarbeit von Gökdemir und mit Hilfe des Innenpfostens in der 56. Minute auf 2:0.
Atlas fast ohne Torchancen
Atlas-Coach Dominik Schmidt riskierte danach alles und brachte mit Leonit Basha und Shamsu Mansaray zwei weitere Stürmer. Zusammen mit Justin Dähnenkamp, Steffen Rohwedder und Leonit Basha hatte Delmenhorst damit zwischenzeitlich fünf Angreifer auf dem Feld – und einen nebenamtlichen Libero, denn Schlussmann Schobert hielt es kaum noch im eigenen Strafraum. Sein Gegenüber Tobias Dahncke bekam aber dennoch fast nichts zu tun. Atlas hatte am Ende zwar fast alle Feldspieler im gegnerischen Strafraum, blieb aber harmlos.
Nach dem Schlusspfiff brachen beim VfV alle Dämme. Die Hildesheimer werden nun mit im Topf liegen, wenn am kommenden Samstag die erste Runde im DFB-Pokal ausgelost wird, in dem sie seit 47 Jahren nicht mehr mitwirken durften. „Hildesheim hat es heute verdient“, sagte Fuhrken. „Jetzt fährst du heim und hast den Pott nicht im Bus. Das tut richtig weh.“