Atlas verliert trotz starker Leistung in Wolfsburg

Atlas verliert trotz starker Leistung in Wolfsburg

Oberliga 16.04.2018

25. Spieltag: U.L.M. Wolfsburg - SV Atlas Delmenhorst

Bericht: Frederik Böckmann (Delmenhorster Kreisblatt)

Foto: Michael Winter (SV Atlas-Events)

 

Die Oberliga-Fußballer des SV Atlas Delmenhorst haben ihr Auswärtsspiel bei Lupo Martini Wolfsburg mit 1:3 (1:0) verloren. Nach der Führung durch Marco Prießner schnupperte der SVA kurz an einem Coup, doch am Ende setzte sich die große Qualität des Ex-Regionalligisten durch. Trainer Jürgen Hahn lobte sein Team für eine starke Leistung.

Die Spieler waren in der Kabine verschwunden, der eigene Anhang hatte sich in den Fanbussen auf den Heimweg gemacht, da stand Jürgen Hahn am Spielfeldrand im Lupo-Stadion im Wolfsburger Stadtteil Kreuzheide und analysierte gedanklich die vergangenen 90 Minuten. Der Trainer des SV Atlas Delmenhorst war einerseits enttäuscht, weil eine starke Leistung seiner Mannschaft bei der 1:3-Niederlage (1:0) beim Tabellenvierten Lupo Martini Wolfsburg nicht belohnt wurde. Aber Hahn war auch stolz ob der gezeigten Darbietung seiner Elf.

„Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt“, fand Hahn. „Taktik, Disziplin, Einstellung, Teamspirit – das hat alles gestimmt und war absolut positiv. Wir haben bei einem Spitzenteam 90 Minuten lang auf Augenhöhe agiert.“ Nach der Führung durch Marco Prießner, der nach einer Balleroberung auf der linken Seite eine Flanke von Sebastian Kmiec einköpfte (25.), schnupperte der SVA zeitweise sogar an einem Coup beim Ex-Regionalligisten. Doch am Ende hatte Lupo Martini Wolfsburg den längeren Atem.

 

Die achte Saisonniederlage für die Blau-Gelben hatte in der Tabelle keine allzu großen Auswirkungen. Weil der Heeslinger SC mit 3:0 beim TuS Bersenbrück gewann, fiel Atlas zwar auf Rang zehn zurück, dafür verloren aber die Kellerkinder SSV Vorsfelde (1:2 beim VfL Oldenburg), MTV Gifhorn (3:4 gegen Eintracht Celle) und BV Cloppenburg (0:1 gegen Arminia Hannover) ebenfalls. Nach nun vier sieglosen Spielen und davor teilweise sehr dürftigen Vorstellungen hat Hahn aber wieder eine „deutliche Steigerung“ festgestellt, die nicht nur der Mannschaft verlorenes Selbstvertrauen zurückgeben, sondern auch Verantwortlichen und Fans der Blau-Gelben vor dem brisanten Nachbarschaftsduell am Samstag gegen Cloppenburg (10.) Mut machen dürfte.

Vor 250 Zuschauern (davon 80 Delmenhorster) wurde die Partie mit 22-minütiger Verspätung angepfiffen, weil die zahlreichen Atlas-Fans zwischenzeitlich im Stau steckten. Der spätere Anstoß störte den SV Atlas aber wenig, die Gäste waren von Beginn an hellwach. Der SVA war zweikampfstark, gut organisiert und verdichtete die Räume geschickt in den gefährlichen Zonen. Mit Thomas Mutlu und Sebastian Koltonowski gab es auf der Doppelsechs aggressive Balleroberer. Dazu lenkten die Atlas-Angreifer den Spielaufbau geschickt auf den Wolfsburger Abwehrhünen Harry Pufall, der oft nur mit langen Pässen den Ball nach vorne tragen konnte. Kurzum: Die Spielweise der Gäste schmeckte Lupo Martini vor allem in der ersten Halbzeit überhaupt nicht.

Wolfsburg gleicht per „Sonntagsschuss“ aus

Wenn die Italiener hinter die Viererkette der Gäste kamen, dann meistens über ihre eigene rechte Seite – wo es nach den drei Großchancen durch Elvir Zverotic (12., Außenpfosten), Ante Rezic (26., Urbainski hält) und Leon Henze (38.) für Atlas auch richtig gefährlich wurde. Doch die Führung des SVA zur Pause war nicht völlig unverdient, zumal Prießner auch noch knapp neben das Tor zielte (34.). „Mit ein bisschen Glück führen wir vielleicht mit 2:0“, meinte Jürgen Hahn.

Nach dem Wechsel erhöhte Lupo Martini, vor einer Woche 4:0-Sieger bei Arminia Hannover trotz 40-minütiger Unterzahl, den Druck. Erst strich ein Gewaltschuss von Petrus Amin an den Pfosten (55.), dann fiel tatsächlich der Ausgleich für Wolfsburg. Atlas konnte einen Angriff nicht richtig klären, der Ball landete bei Dennis Carusone, der diesen aus 18 Metern über SVA-Torwart Florian Urbainski schön in den Winkel schlenzte – 1:1 (69.). Oder, wie es Hahn nannte: „Ein Sonntagsschuss.“

Kurze Zeit später führte der einst von italienischen Gastarbeitern gegründete Verein dann. Wolfsburg schaltete blitzschnell um, ruck-zuck landete der Ball bei Zverotic, der SVA-Torwart Florian Urbainski keine Chance ließ – 2:1 (72.). Einen Vorwurf wollte Hahn seiner Abwehr bei diesem Gegentor nicht machen. „Da hat sich einfach die Qualität von Lupo Martini gezeigt. Das ist Oberliga. Das muss man auch mal anerkennen, selbst wenn es wehtut“, sagte Hahn.

Der Atlas-Trainer versuchte in der Schlussphase mit den Einwechslungen der drei Angreifer Dominik Entelmann, Oliver Rauh und Lars Scholz noch neue Impulse zu setzen. Große Gelegenheiten für Delmenhorst gab es in der Schlussphase – bis auf eine Halbchance für Marco Prießner (83.) – allerdings nicht, dafür präsentierte sich Lupos Defensive (mit erst 20 Gegentreffern die beste der Oberliga) zu sattelfest. Den Deckel auf die Partie setzte dann der Wolfsburger Torjäger Amin mit seinem 13. Saisontor (90.+1). Für das Ex-Schlusslicht, das mit aller Macht zurück in Liga vier drängt und auch das Hinspiel mit 3:1 gewann, waren es die Punkte 20 bis 22 (von 24 möglichen) in diesem Jahr.

 

ZUR SACHE

Lupo Martini Wolfsburg: Sauss – Kohn, Pufal, Eilbrecht, Simon (42. Carusone/69. Konieczny) – Rezic, Schlimpert – Zverotic, Henze, Friehe (55. Bremer) – Amin..

SV Atlas Delmenhorst: Urbainski - Radke, Spohler, Bruns, Kmiec - Mutlu, Koltonowski - Müller-Rautenberg (77. Entelmann), Immerthal (77. Rauh), Degen - Prießner (84. Scholz).

Tore: 0:1 Prießner (19.), 1:1 Carusone (62.), 2:1 Kohn (72.), 3:1 Amin (90+1.).

Schiedsrichter: Steffen Geismann mit Sebastian Rühman und Oliver Jakob.

Zuschauer: 250 (von 80 Delmenhorster).

Gelbe Karten: Kohn (36., Foul), Friehe (46., Foul), Carusone (62., Unsportlichkeit), Schlimpert (88., Foul) – Entelmann (82., Foul).

Lupo Martini Wolfsburg

3 : 1

SV Atlas

Sonntag, 15. April 2018 · 15:00 Uhr

Oberliga Niedersachsen · 25. Spieltag

Schiedsrichter: Steffen Geismann Assistenten: Sebastian Rühman, Oliver Jakob Zuschauer: 250

Startaufstellung

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