Keller: „Das Fieber steigt in jeglicher Hinsicht“

Keller: „Das Fieber steigt in jeglicher Hinsicht“

Oberliga 10.02.2023

Ein Artikel von Christoph Bähr (Weser-Kurier vom 8.2.23) | Titelbild: Ingo Möllers

Am Wochenende geht es für den SV Atlas Delmenhorst in der Regionalliga Nord weiter. Auch abseits des Rasens gibt es einiges zu tun, Vorstandsmitglied Stefan Keller gibt Einblicke in die Planungen.

Wer sich derzeit mit Stefan Keller über den SV Atlas Delmenhorst unterhält, der merkt ziemlich schnell: Da fiebert jemand mit viel Leidenschaft dem Pflichtspielauftakt im neuen Jahr entgegen. Keller ist im Vorstand des Fußball-Regionalligisten für Marketing, Vertrieb, Medien und Kommunikation zuständig. „Was man sieht, wenn man von außen auf den SV Atlas schaut, ist mein Aufgabenbereich“, fasst er zusammen. Und wenn er darüber spricht, was in seinem Aufgabenbereich sowie im Umfeld des SVA derzeit passiert, gerät er schnell ins Erzählen.

Mit welchen Zuschauerzahlen kalkuliert der SV Atlas für die verbleibenden Heimspiele?

Sieben Partien in der Liga und das Landespokal-Halbfinale gegen den VfB Oldenburg bestreitet der SVA bis zum Sommer noch im heimischen Delmenhorster Stadion. Bisher liegt der Zuschauerschnitt bei 922, das selbst gesteckte Ziel von 1500 wurde deutlich verfehlt. Keller rechnet fest damit, dass der Zuschauerschnitt bis zum Saisonende noch ansteigt: „Die restlichen Spiele werden das Fieber in jeglicher Hinsicht steigen lassen. Aufgrund des Saisonverlaufs wird es höhere Zuschauerzahlen geben.“

Für den SV Atlas geht es noch um sehr viel. Aktuell liegt das Team auf Rang 13 und befindet sich im Kampf um den Klassenerhalt. „Es werden Heimspiele kommen, die unbedingt gewonnen werden müssen. Das ist für die Zuschauer attraktiv“, unterstreicht Keller. Wie enorm wichtig die Fans sind, stellen die Vereinsverantwortlichen bei jeder Gelegenheit heraus. Keller: „Wir brauchen den Zuspruch der Zuschauer – in erster Linie als Unterstützung der Mannschaft, aber natürlich auch als Budgetposition.“ Für die restlichen sieben Heimspiele in der Liga bietet der SVA eine Dauerkarte an. Das Ticket mit freier Platzwahl kostet 60 Euro (ermäßigt 55 Euro), somit spart man zehn Euro. Erhältlich ist die Dauerkarte bei Toyota Engelbart, Intersport Strudthoff und in der Gaststätte „Jan Harpstedt“. Laut Keller gingen bisher etwa 20 dieser Tickets über den Tresen. Vor der Saison hatte der SVA bereits rund 100 Dauerkarten für die gesamte Spielzeit verkauft.

Könnte Atlas den Abstieg in die Oberliga verkraften?

Drei Regelabsteiger gibt es in der Regionalliga Nord. Die Zahl könnte sich noch erhöhen, wenn Absteiger aus der dritten Liga herunterkommen. Dort spielen mit dem VfL Osnabrück, dem VfB Oldenburg und dem SV Meppen drei Nordklubs. Oldenburg und Meppen schweben in Abstiegsgefahr. Gut möglich also, dass sich demnächst die halbe Regionalliga Nord im Kampf um den Klassenerhalt befindet, und notgedrungen müssen sich diese Vereine dann auch mit dem Abstieg befassen. Beim SV Atlas sei man darauf vorbereitet, sagt Keller. „Das Fundament drumherum muss für eine gewisse Zeit auch Schwierigkeiten aushalten können.“

Dass der Verein über viele Sponsoren verfüge, sei dabei wichtig. „Falls mal zwei oder drei Sponsoren gehen sollten, würde Atlas nicht gleich in Schieflage geraten“, unterstreicht Keller. Er rechnet aber nicht damit, denn der Klub habe sich ein positives Image aufgebaut. „Unsere Wahrnehmung ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. Man wird oft auf Atlas angesprochen. Was wir tun, wird bemerkt. Wenn es sportlich mal nicht läuft, ist es wichtig, dass der SV Atlas an sich einen Wert darstellt." Klar ist aber, dass die Blau-Gelben mit aller Macht in der vierthöchsten Spielklasse bleiben wollen. „Vom Umfeld her sind wir in der Regionalliga angekommen“, sagt Keller. „Regionalliga-Fußball mit Anspruch muss unser Maß sein.“

 

Wie ist der SV Atlas insgesamt im Sponsorenbereich aufgestellt?

„Wir haben sehr viele Sponsoren. Das reicht vom Hauptsponsor bis zum privaten Förderer“, sagt Keller und betont: „Jeder Sponsor ist uns megawichtig. Alle werden zu jeder Veranstaltung eingeladen und begegnen sich auf Augenhöhe.“ Die Sponsoren und Partner des Viertligisten gehören zum sogenannten SV-Atlas-Club, der unter anderem zur Netzwerkpflege dient. Ein wichtiger Treffpunkt bei Heimspielen ist der „16er“, ein Container mit Bar und Dachterrasse am Spielfeldrand. „Dieses Angebot wird sehr gut angenommen. Für das Pokalspiel gegen Oldenburg habe ich zum Beispiel schon viele Anfragen für den 16er vorliegen“, sagt Keller. Für den 10. März plant der SVA einen Sponsorenabend im Toyota-Autohaus Engelbart. Eine besondere Aktivität steht am 24. und 25. März auf dem Programm, wenn die Mitglieder des SV-Atlas-Clubs mit dem Bus zum Auswärtsspiel bei Weiche Flensburg fahren – eine Übernachtung im Hotel und Karten für den VIP-Bereich inklusive. „Solch ein Angebot ist in der Regionalliga nicht von der Stange“, sagt Keller.

Dahinter steckt der Anspruch des SV Atlas, nicht nur das Sponsorengeld zu nehmen, sondern den Unterstützern auch etwas zu bieten. Keller: „Wir denken immer auch an die Gegenleistung für den Sponsor. Und dabei sind erst einmal zwei Fragen ganz wichtig: Habe ich da Spaß? Fühle ich mich wohl?“ Auch wenn der SVA sich mit der aktuellen Sponsorensituation zufrieden zeigt, soll der Kreis der Unterstützer noch größer werden. „Wir versuchen immer, die Anzahl weiter zu vergrößern. Unser Bestreben ist es schließlich auch, im Budget zu wachsen“, sagt Keller.

Welche Neuerungen plant der SV Atlas im Umfeld?

Podcasts liegen gerade schwer im Trend, und demnächst soll es auch einen Atlas-Podcast geben. „Wir sind momentan in der Konzeptionsphase. Die erste Folge wird noch im ersten Quartal dieses Jahres veröffentlicht“, sagt Keller. „Durch den Podcast wollen wir direkt mit unseren Fans kommunizieren. Es wird immer einen Bezug zu Atlas und zu Delmenhorst geben.“ Zudem beschäftigt sich die ehrenamtlich tätige Atlas-Führungsriege in diesem Jahr damit, wie die Vereinsgründung vor 50 Jahren gefeiert werden kann. 1973 wurde der SV Atlas gegründet, löste sich zwischenzeitlich auf und wurde 2012 neugegründet. „Ein Jubiläum ist es nicht, aber der 50. Jahrestag der Gründung. Wir bereiten dafür etwas vor“, sagt Keller.

Bereits vor rund einem Jahr ging der SV Atlas mit einer Online-Jobbörse neue Wege. Die bisherige Bilanz fällt jedoch eher negativ aus. „Die Jobbörse findet weniger Resonanz als gedacht – trotz des Fachkräftemangels und der guten Reichweiten des SV Atlas“, sagt Keller. Bis zum Saisonende werde das Angebot in jedem Fall aufrechterhalten. Keller: „Es ist eine gute Idee, aber wir haben mehr davon erwartet. Natürlich werden wir die Jobbörse auf den Prüfstand stellen.“

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