Ein Bericht vom
von Klaus Erdmann
Titelbild: André Klattenhoff / SV Atlas
„Suboptimal“, antwortet Ralf Eilenberger auf die Frage, wie die Vorbereitung für den SV Atlas II, Aufsteiger in die Fußball-Bezirksliga, bislang verlaufen sei. Der neue Cheftrainer hat es in diesen Tagen nicht leicht. Verletzungsbedingte Ausfälle wichtiger Akteure und Spielabsagen erschweren ihm die Arbeit. Am Mittwochabend fiel die Begegnung mit dem Ligakonkurrenten TuS Obenstrohe ins Wasser. Eilenberger: „Die Plätze waren gesperrt.“
Bereits am 1. August kam ein Testspiel nicht zustande. Seinerzeit trat der SVA II gegen GVO Oldenburg nicht an, da nicht genügend Spieler zur Verfügung standen.
Die personellen Probleme ziehen sich gleich einem roten Faden durch die Vorbereitung auf die Saison 2020/21. Bereits die erste Testpartie, die die Delmenhorster am 25. Juli gegen den Bezirksligisten SV Altenoythe mit 1:4 verloren, wurde von der schweren Verletzung überschattet. Torjäger Milot Ukaj musste bereits nach acht Minuten den Platz verlassen. Diagnose: Kreuzbandriss. Ukaj, so Eilenberger, werde während der Hinrunde ebenso fehlen wie Duc-Hieu Nguyen (Muskelbündelriss im Oberschenkel) und Fabio Meyer, der über Schmerzen klagt. Daniel-Pascal Mehrdadi-Gargari, Neuzugang vom Delmenhorster TB, fällt mit einem Muskelfaserriss aus. „So sind von 19 nur noch 15 Leute übrig geblieben“, sagt Eilenberger und fügt hinzu, dass es sich bei Florian Knipping und Dariusch Azadzoy um Stand-by-Spieler handele.
Geplant ist, dass Spieler aus dem Aufgebot des Regionalliga-Aufsteigers Atlas I für den Bezirksliga-Neuling zum Einsatz kommen. Aber sie nehmen nicht am Training der zweiten Vertretung teil. „Das schränkt natürlich die Trainingsmöglichkeiten ein“, betont Eilenberger. „Es wäre schon schön, wenn wir 8 gegen 8 spielen könnten. Aber wir müssen damit leben.“
Der ehemalige Profi-Torwart Eilenberger, der zwischen 1985 und 1994 für die SG Wattenscheid 09 in der Bundesliga 54 und in der 2. Liga 82 Spiele absolvierte, sieht die Entwicklung seiner Mannschaft trotz aller Widrigkeiten positiv. Den Niederlagen in den ersten drei Vorbereitungstreffen folgten Siege über die Bremer Landesligisten SV Grohn (5:0) und FC Huchting (4:3). „Nach den ersten beiden Testspielen hat sich die Mannschaft besser verkauft“, sagt der Cheftrainer. Gegen Huchting sei eine Steigerung unverkennbar gewesen. Er gibt zu bedenken, dass sich die Spieler, die sich während der letzten Saison zu „80 Prozent“ in des Gegners Hälfte aufgehalten hätten, nun umstellen müssten. Die Tatsache, dass dem Team der Aufstieg nach den 14 Spielen mit optimalen 42 Punkten und 76:8 Toren gelang, belegen die Aussage des 54-Jährigen.
„Alle ziehen gut mit“, lobt er, der auf zwei weitere Zugänge hofft. Am Samstag, 13 Uhr, erwartet seine Elf die Regionalliga-A-Junioren des FC Oberneuland zum letzten Test. Am Mittwoch, 18 Uhr, findet beim VfL Stenum, den Eilenberger neben GVO Oldenburg als Favoriten betrachtet, im Bezirkspokal die erste Pflichtpartie statt. Am Sonntag, 6. September, 15 Uhr, folgt beim TuS Heidkrug der Start in die neue Spielzeit. Wie lautet das Saisonziel? „Einstelliger Tabellenplatz“, antwortet Ralf Eilenberger lachend. Der SV Atlas II spielt 2020/21 zunächst in der Bezirksliga Weser-Ems 2, Staffel B. Dieser Gruppe gehören neun Mannschaften an.