Der SV Atlas ist in Delmenhorst zwar weltberühmt, für eine Liveübertragung im Fernsehen reicht es aber eher selten. Das Endspiel im Niedersachsenpokal war deshalb eine Premiere: Die ARD zeigte die Partie am Finaltag der Amateure zusammen mit sechs anderen Spielen und bot Atlas eine nie da gewesene Bühne. Immerhin 0,97 Millionen Zuschauer sahen die Konferenz am Nachmittag. In der Spitze, ab 16.15 Uhr, schauten 1,64 Millionen am Finaltag zu – beides besser als im Vorjahr.
Die Delmenhorster präsentierten sich bekanntlich von ihrer besten Seite und bezwangen den TuS Bersenbrück mit 3:2. Die ARD eröffnete die Übertragung mit der Anekdote, dass bei der Vereinsgründung ein Unbeteiligter von der Theke rekrutiert werden musste. Kommentator Jan Neumann brauchte ein wenig, um warm zu werden. Beim Doppel-Torschützen Thade Hein brachte er Vor- und Nachname durcheinander. Nach dem erstem Treffer spielte er auf Heins Ligator gegen Bersenbrück an und verkündete: „Ausgerechnet Thade!“ Später verpasste er – nicht als Erster – den Delmenhorstern den wenig gebräuchlichen Kampfnamen „die Atlanten“. Er war jedoch gut informiert über die holprige Atlas-Saison: „Atlas ist brutal effektiv. Drei Chancen, drei Tore, das ist das, was in der Liga so überhaupt nicht geklappt hat.“
Auch durch die fünf Tore hatte Neumann vergleichsweise viele Redezeit, genau für 18:35 Minuten sendete die ARD aus dem Eilenriedestadion. In der Schlussphase kritisierte er: „Atlas hat schon ordentlich Zeitspiel betrieben.“ Nach dem Abpfiff berichtete er dann von den 150 Litern Freibier, die Atlas für den Saisonabschluss am Sonntag spendierte: „Ob sie davon heute Nacht wohl noch etwas naschen?“