Ein Bericht vom
von Lars Pingel
Mit seinem vierten Saisontor hat Mattia Trianni den Regionalliga-Fußballern des SV Atlas Delmenhorst den zweiten Heimsieg in Folge gesichert. Der 28-Jährige erzielte am Samstag im Stadion an der Düsternortstraße in der 55. Minute den Treffer zum 1:0 (0:0)-Erfolg über die U23-Mannschaft des Zweitligisten Hannover 96.
Nach einer hochklassigen Partie, die etwa 600 Zuschauer verfolgt hatten, steht bereits fest, dass Atlas auch nach dem elften Spieltag Tabellenvierter der Gruppe Süd der Regionalliga Nord sein wird. Die Mannschaft, die eine Woche zuvor den FC Oberneuland mit 4:0 bezwungen hatte, weist nun wie die drittplatzierten Hannoveraner 16 Punkte auf. Das Spiel sei „sehr, sehr, sehr intensiv gewesen“, sagte Atlas-Trainer Key Riebau nach dem Schlusspfiff: „Ich habe große Achtung vor den Jungs, davor, wie sie gekämpft, geackert und verteidigt haben. Es hat mir auch sehr gut gefallen, wie sich die Mannschaft im Laufe des Spiels mit dem Ball freigeschwommen habt. Wir hatten viele richtig gute Momente.“
Mit dem SVA-Siegtor bestrafte Trianni den einzigen groben Fehler, den sich einer der Spieler der beiden Mannschaften erlaubte. 96-Torwart Pascal Kokott ließ den Ball nach einem Freistoß nach vorn fallen, den Tobias Steffen von der linken Seite direkt auf ihn geschlagen hatte. Trianni war zur Stelle, er spitzelte das Spielgerät aus kurzer Distanz ins Netz (55.). Alle Bemühungen der Gäste, die ihre spielerische Linie nie verloren, den Ausgleich zu erzielen, blieben gegen engagierte und aufmerksame Delmenhorster erfolglos.
„Wir hatten am Anfang Glück.“Key Riebau, Trainer des SV Atlas Delmenhorst.
Die Partie hatte im Grunde mit dem Anpfiff Fahrt aufgenommen. Vor allem die Hannoveraner Offensive kam schnell in Schwung. Monju Momuluh, der alleine auf Atlas-Keeper Rico Sygo zulief (3.), und Lawrence Ennali, der in eine Momuluh-Flanke grätschte (8.), verfehlten das SVA-Tor nur knapp. Und auch Rene Rüther hätte die 96er in Führung bringen können. Er scheiterte am gut reagierenden Sygo (13.). „Wir hatten am Anfang Glück“, gestand Riebau ein. Doch dann habe sich seine Mannschaft glänzend aus dem Druck der Gäste befreit und sich ebenfalls sehr gute Chancen erspielt.
Philipp Eggersglüß bereitete mit einem starken Sololauf über die linke Seite das erste ganz deutliche Zeichen dafür vor, dass auch Atlas fortan sehr viel dazu beitragen würde, dass die Begegnung noch zahlreiche weitere Höhepunkte bekommen würde. Nach der Vorlage des linken Außenverteidigers in der Atlas-Startelf, die im Vergleich zur zurückliegenden Partie gegen Oberneuland nicht verändert worden war, traf Marco Stefandl das Lattenkreuz des Hannoveraner Tors. Etwa 70 Sekunden später verhinderte Kokott mit einer Glanzparade nach einem Stefandl-Schuss, dass der Gast in Rückstand geriet. In der offenen, in hohem Tempo geführten Partie gelangen beiden Teams zahlreiche gute Kombinationen. Und so dürfte während der Pause in den Kabinen höchstens die Chancenverwertung ein Kritikpunkt gewesen sein.
Nach dem Seitenwechsel blieben Einsatz und Spielfreude auf dem selben, ausgesprochen hohen Niveau. Die Hannoveraner reagierten auf das aus ihrer Sicht unglücklichen Gegentor: Sie schoben ihre Defensivformation weit nach vorn, um den Spielaufbau der Delmenhorster tief in deren Hälfte zu stören. Außerdem agierten sie in Ballbesitz in der 4-4-2-Aufstellung, also mit zwei Spitzen. Zuvor waren sie in der 4-2-3-1-Formation aufgestellt. Das technisch starke 96-Team sorgte auf diese Weise dafür, dass Atlas eine Menge Abwehrarbeit leisten musste. Obwohl die Delmenhorster dies engagiert und geschickt taten, kam der Gast noch zu guten Gelegenheiten. Mick Peter Gudra scheiterte zunächst an Sygo (64.) und traf dann die Latte (69.).
Die Delmenhorster versuchten derweil immer wieder, nach ihren Ballgewinnen zu kontern. Das gelang ihnen durchaus, allerdings war der eine oder andere Pass nicht genau genug, um die Hannoveraner in ganz große Schwierigkeiten und den Mitspieler in eine gute Position zu bringen. Das störte Riebau später natürlich nur wenig. „Die drei Punkte tun uns unheimlich gut“, sagte er mit Blick auf die immer noch sehr geringen Abstände zwischen den Teams, die hinter dem Spitzenduo VfB Oldenburg und Werder Bremen U23 liegen. Die (theoretische) Chance, unter die ersten Fünf zu kommen und damit der Abstiegsrunde zu entgehen, haben noch alle. Diese wird ab März 2023 mit den letzten sechs Teams – und nur mit Partien gegen diese – der Abschlusstabelle der Nord-Gruppe ausgetragen. „Wir sind mit unserem mahnenden Zeigefinger gut dabei“, sagte der SVA-Trainer daher.
Schon die nächste Partie seines Teams am Sonntag, 24. November (14 Uhr), beim VfV Hildesheim, „wird sehr schwierig“, erklärte Riebau. Es gelte, diese und die folgenden sechs Begegnungen bis zum 11. Dezember (Heimspiel gegen die U23 des SV Werder) mit der gleichen Einstellung und genauso hoher Konzentration anzugehen wie die Spiele gegen Hannover und Oberneuland: „Wir dürfen nicht denken, dass alles von alleine läuft.“
Samstag |
SV Atlas Delmenhorst
|
: |
Hannover 96 II (U23)
|
1 : 0 |
SSV Jeddeloh
|
: |
VfV Borussia 06 Hildesheim
|
3 : 1 |
|
Sonntag |
VfB Oldenburg
|
: |
FC Oberneuland
|
3 : 1 |
BSV Rehden
|
: |
SV Werder Bremen II (U23)
|
1 : 1 |
|
Lüneburger Sport-Klub Hansa
|
: |
HSC Hannover
|
1 : 0 |
Platz | Mannschaft | Spiele | Tordifferenz | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|
1. |
VfB Oldenburg
|
11 | 19 | 29 | |
2. |
SV Werder Bremen II (U23)
|
10 | 21 | 21 | |
3. |
Hannover 96 II (U23)
|
10 | 5 | 16 | |
4. |
SV Atlas Delmenhorst
|
11 | 1 | 16 | |
5. |
VfV Borussia 06 Hildesheim
|
11 | -9 | 13 | |
6. |
BSV Rehden
|
11 | -2 | 12 | |
7. |
SSV Jeddeloh
|
11 | -9 | 11 | |
8. |
HSC Hannover
|
11 | -9 | 11 | |
9. |
Lüneburger Sport-Klub Hansa
|
11 | -3 | 10 | |
10. |
FC Oberneuland
|
11 | -14 | 10 |
Samstag, 30.10.21 |
VfB Oldenburg
|
: |
Hannover 96 II (U23)
|
SSV Jeddeloh
|
: |
Lüneburger Sport-Klub Hansa
|
|
FC Oberneuland
|
: |
BSV Rehden
|
|
Sonntag, 31.10.21 |
VfV Borussia 06 Hildesheim
|
: |
SV Atlas Delmenhorst
|
Mittwoch, 24.11.2021 |
SV Werder Bremen II (U23)
|
: |
HSC Hannover
|
SV Atlas
Hannover 96 2
Regionalliga Nord Gr. Süd · 11. Spieltag