Ein Bericht vom
von Klaus Erdmann
Nach vier Punktspielen in Serie ohne Sieg hat sich der Fußball-Bezirksligist SV Atlas II mit einem Erfolgserlebnis zurückgemeldet: In einem Delmenhorster Derby bezwang die Mannschaft von Ralf Eilenberger den SV Baris mit 4:3 (1:2). Rund 100 Zuschauer erlebten auf einem Nebenplatz des Stadions eine kampfbetonte Begegnung zweier Kellerkinder. Die Gastgeber zeigten glänzende Moral, denn sie verwandelten einen 1:3-Rückstand in den letzten 20 Minuten noch in einen Sieg. „Endlich haben sich die Spieler belohnt“, freute sich Eilenberger.
„Endlich haben sich die Spieler belohnt.“Ralf Eilenberger, Trainer des SV Atlas Delmenhorst II.
Eilenbergers Elf stand in dieser unterhaltsamen Begegnung bereits in der 1. Minute vor der Führung, doch Marvin Osei ließ eine große Chance ungenutzt verstreichen. Nach weiteren Gelegenheiten für Baris' Benny Latwesen (4.), der das Ziel verfehlte, und Osei (7.), der den Ball über das Tor köpfte, entschied der sichere Schiedsrichter Sascha Eilers (VfL Wildeshausen) nach Vergehen von Schlussmann Niklas Göretzlehner an Salwan Bees auf Elfmeter. Devin Isik verwandelte den Strafstoß in der 9. Minute zum 1:0. Mit einem platzierten Schuss gelang Emiljano Mjeshtri der Ausgleich (24.). In der 45. Minute vermochte die SVA-II-Defensive den Ball nach einer Ecke von Marcel Skawinski nicht aus der Gefahrenzone zu befördern und Latwesen traf zum 2:1-Pausenstand für den Gast.
Nach Wiederanpfiff drängten die Hausherren auf den Anschluss, ohne sich jedoch gegen das Schlusslicht nennenswerte Gelegenheiten zu erarbeiten. In der 67. Minute musste Atlas II eine kalte Dusche hinnehmen, als Isik nach einem Eckball von Wahe Zargaryan per Kopf das 3:1 erzielte. Vier Minuten später stand der Gast vor dem vierten Treffer, doch Latwesen scheiterte am Pfosten und unmittelbar danach rettete Patrick Klenke auf der Linie. In der 74. Minute erzielte Thade Hein nach Kopfballvorlage von Lennart Siebrecht das 2:3 und leitete damit die Aufholjagd ein. Nach Vorarbeit von Siebrecht köpfte Philip Stephan das Spielgerät vor das Baris-Tor, wo es der in der 65. Minute eingewechselte Behegbnin Bollou endgültig über die Linie drückte (80.). Sechs Minuten später parierte Göretzlehner einen Schuss von Isik. In der 87. Minute wurde SVB-Spieler Alexander Pelman per Gelb-Roter Karte des Feldes verwiesen.
Den Schlusspunkt unter das abwechslungsreiche, intensiv geführte und spannende Nachbarschaftstreffen setzte der von der gegnerischen Abwehr sträflich vernachlässigte Bollou in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem Treffer aus kurzer Distanz.
SV Atlas II hatte sich nach dem 1:3 zunähst schwer getan und landete dann gegen einen Kontrahenten, der mehr und mehr verunsichert wirkte, einen Sieg des Willens. „Man muss immer an den Erfolg glauben“, meinte Eilenberger nach dem Schlusspfiff mit Blick auf das zwischenzeitliche 1:3. „Die Spieler haben als Mannschaft gekämpft. Keiner hat sich aufgegeben – und das war wichtig.“ Er erinnerte daran, dass das Team in den vergangenen Spielen immer wieder verändert werden musste und es an Selbstvertrauen fehlte. Dieses dürfte die Mannschaft durch das 4:3 gewonnen haben.
Baris-Cheftrainer Hakan Cengiz wollte das Stadtderby nicht kommentieren und Teammanager Baris Caki war nicht zu erreichen.