SV Atlas und TuS Bersenbrück kämpfen um Titel

SV Atlas und TuS Bersenbrück kämpfen um Titel

Oberliga 24.05.2019

Die Fakten zum Finale

von Daniel Niebuhr und Henrik Schaper (Delmenhorster Kreisblatt)

Fotos: Rolf Tobis

An diesem Samstag kämpfen die Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst und TuS Bersenbrück ab 14.15 Uhr im Eilenriedestadion in Hannover um den Landespokal der Amateure. Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Bastian Fuhrken war Anfang der Woche noch relativ entspannt. Der Leistungsfußball-Chef des SV Atlas nannte das Finale im Fußball-Niedersachsenpokal gegen den TuS Bersenbrück zwar augenzwinkernd „das größte Spiel, seit ich im Verein bin“ – was aus dem Mund des Gründervaters einiges aussagt. Unter Schlaflosigkeit litt er nach eigenem Bekunden allerdings nicht. „Wird aber noch kommen“, fügte er an.

Foto: Rolf Tobis

Um 14.15 Uhr beginnt am Samstag, 25. Mai, das Endspiel, in dem Atlas Delmenhorst Fußball-Geschichte schreiben kann. Wir  beantworten die wichtigsten Fragen.

Worum geht es im Finale? 

Um Prestige, einen Titel – und eine Menge Geld. Der Sieger wird erster Gewinner des neu geschaffenen Niedersachsenpokals der Amateure. Wichtiger als der Titel ist aber der damit verbundene Einzug in den DFB-Pokal, wo durch die TV-Übertragung Einnahmen von 115 000 Euro garantiert sind (einiges davon fließt allerdings in einen Solidartopf). Dazu kommen beträchtliche Zuschauereinnahmen, denn die Amateure treffen in Runde eins auf einen Proficlub. Bersenbrück war vor 29 Jahren schon einmal im DFB-Pokal und scheiterte an Hannover 96, der „alte“ SV Atlas erreichte 1980/81 das Achtelfinale.

Wo wird gespielt?

Das Eilenriedestadion an der Clausewitzstraße in Hannover ist fast 100 Jahre alt – jedenfalls ein Teil davon. 2016 wurde es umgebaut, eine der alten Tribünen wurde erhalten, dazu entstanden an den Längsseiten Sitzplatztribünen mit je rund 1000 Plätzen. Die Kapazität für das Finale liegt bei 2500 Zuschauern.

Wer ist Favorit? 

Foto: Rolf Tobis

Bersenbrück, bei allem Respekt. Der TuS ist Fünfter geworden und hat 2019 22 Punkte geholt, doppelt so viele wie der Zehnte Atlas. Die Delmenhorster haben in den letzten beiden Spielen nicht mehr getroffen und blieben in diesem Jahr (den Pokal eingeschlossen) sechsmal ohne eigenes Tor. „Wir können die Saison mit einem Spiel retten“, sagt Kapitän Nick Köster. In den direkten Duellen sah Atlas aber gut aus – 2:1-Sieg in Bersenbrück, 2:2 zuhause. „Das hat nichts zu sagen. Das Finale wird ein ganz neues Spiel“, sagte Bersenbrücks Coach Farhat Dahech. Atlas-Trainer Daniel von Seggern stimmt zu: 

„Es geht um ein Spiel, das ist etwas anderes. In der Liga stand ich ja auch bei keinem der beiden Spiele an der Linie.“

Wie sieht es personell aus? 

Beide Trainer lassen sich nicht in die Karten schauen. Die wichtigste Frage ist, ob Innenverteidiger Marlo Siech und Spielmacher Musa Karli auflaufen können, beide waren im letzten Ligaspiel der Delmenhorster gegen den Heeslinger SC angeschlagen ausgewechselt worden. „Reine Vorsichtsmaßnahme“, sagt von Seggern. Ob sie spielen, werde sich wohl erst nach dem Abschlusstraining am Freitag in Hannover entscheiden: 

„Ich will doch die Spannung erhalten.“

Wie wird die Atmosphäre?

Finalwürdig. Mehr als 1000 Delmenhorster Fans werden mitreisen – privat oder mit einem der neun Fanbusse. 500 Karten gingen ursprünglich nach Bersenbrück, Atlas dürfte stimmlich die Oberhand haben.

Wie kann man das Spiel verfolgen?

Mit dem Liveticker unter dk-online.de ist man hautnah dabei. Wer kurzentschlossen ins Stadion will, muss erst einige Baustellen bei der Anfahrt überwinden und dann das Glück haben, noch Karten zu bekommen. Die ARD ist mit acht Kameras vor Ort und überträgt das Spiel im Rahmen des Finaltags der Amateure in einer Konferenz mit sechs weiteren Landespokalfinals live. 2018 lag die Einschaltquote in der Spitze bei 1,4 Millionen. Bersenbrücks Kapitän Marc Flottemesch kündigte aber an: „Ich werde deshalb jetzt nicht vorher zum Frisör gehen. Im Spiel liegen die Haare ohnehin, wie sie wollen.“ Der Finaltag beginnt um 10.30 Uhr mit den ersten vier der 19 Endspiele, unter anderem aus Bremen, wo der FC Oberneuland auf den Bremer SV trifft.

Was passiert bei einem Unentschieden?

Es gibt keine Verlängerung, sondern direkt Elfmeterschießen. Atlas hat damit Erfahrung, im Halbfinale gegen den 1. FC Wunstorf parierte Torwart Florian Urbainski drei Strafstöße und verwandelte den letzten. Sondertraining vom Punkt wollten beide Trainer nicht verordnen.

Wie geht es nach dem Spiel für Atlas weiter? 

Unabhängig vom Ergebnis feiert Atlas am Sonntag in der „Kartonage“ am Mühlenkamp in Hasbergen ab 10.30 Uhr seinen Saisonabschluss. Der Eintritt ist frei. Nächster offizieller Termin bei einem Sieg wäre die Erstrunden-Auslosung des DFB-Pokals am 15. Juni.

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